Ein wichtiger Teil zur Erhaltung
Gesunder Bestände für die Waldwirtschaft: BAYERISCHE SAALFORSTE - BAYERISCHE STAATSFORSTEN
Als „Saalforste“ bezeichnet man die bayerischen Waldungen im salzburgischen Pinzgau, die einst der Salzgewinnung in der Saline Bad Reichenhall dienten. Das Holz wurde über die Saalach ausgetriftet und für das Versieden des Salzes in Reichenhall verwendet.
Die Bayer. Saalforste sind eine Besonderheit bei den Bayerischen Staatsforsten, da sie in Österreich liegen.
Bereits im Jahr 1228 gab es ein Abkommen „Holz gegen Salz“ zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem Herzog von Bayern und in der Folge diverse weitere Verträge. Zuletzt wurden in der „Salinenkonvention“ von 1829 - erneuert 1957 mit dem ältesten noch gültigen Staatsvertrag Europas - folgendes geregelt: „Die Königlich Bayerische Regierung wird ermächtigt, den nachhaltigen Holzertrag ihrer sämtlichen Saalforste ohne Ausnahme irgend einer Holzgattung zu fällen, auszutriften oder auszuführen; das Holz auf dem Stock zu verkaufen…“ zugleich wurde 1829/1957 der salzburgische Salzabbau auf Berchtesgadener Gebiet geregelt:
Die Wälder des Forstbetriebes erstrecken sich zwischen den Berchtesgadener Kalkhochalpen im Osten und den Chiemgauer Bergen im Norden bis zu den zentralalpinen Gebieten nach Leogang im Süden. Die Bayerischen Staatsforsten pflegen die Wälder nach dem Grundsatz „Nachhaltig wirtschaften“. Ziel des Forstbetriebes sind in Zeiten des Klimawandels baumartenreich gemischt strukturierte Bergmischwälder. Diese sind die Gewähr dafür, drei zentrale Aufgaben des Forstbetriebs in der Balance zu halten:
Erstens soll der Wald vorbildlich gepflegt werden sowie der Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten geschützt und bewahrt werden. Zweitens ist der Wald für die Menschen da; zur Erholung und als Arbeitsplatz für eigene Beschäftigte und Unternehmer
im ländlichen Raum. Drittens soll der Forstbetrieb der Bayerischen Staatsforsten wirtschaftlich erfolgreich sein.
Einige Eckdaten zum Forstbetrieb
- Beschäftigte: 30
- 18.529 ha, davon 11.107 ha Holzboden
- jährlicher Holzeinschlag: 50.000 Festmeter davon jährlich Abgabe von ca. 4.000 fm Servitutholz
- In der Regiejagd erlegtes Wild auf rund 15.300 Hektar: 380 Stk. Rehe, 160 Stk. Gemsen, 130 Stk. Rotwild
- Gesamt über 700 eingeforstete Anwesen mit Weide- und Holzbezugsrechten
Nutzen - Schützen - Erholen
Wie wir uns kümmern und unterstützen
Die Gesamtfläche des Forstreviers in Leogang erstreckt sich auf 2.276 Hektar:
Nutzen – Schützen – Erholen:
Der Forstbetrieb trägt zur Wertschöpfung in der Region maßgeblich, durch die nachhaltige Nutzung von Holz und dessen Verkauf und Verwendung in der Region bei. Rund 2/3 der Saalforstwälder sind Schutzwälder, die außerordentliche Bedeutung für den Bodenschutz,
als Wasserrückhalt, Lawinenschutz und hochwertiges Trinkwasser haben.
Im Revier Leogang wird in enger Abstimmung mit den Leoganger Bergbahnen und dem Tourismusverein auf Saalforstflächen neben dem Kerngeschäft Forstwirtschaft, Jagd und dazu Weideberechtigten auch die touristische Nutzung ermöglicht. Dies bedeutet eine multiple Nutzung mit gegenseitiger Rücksichtsnahme Sommers wie Winters auf Pisten, zahlreichen Downhillstrecken, für Radfahrer
freigegebene Forststrassen sowie zahlreiche Wanderwege.
Die aus der Salinenwirtschaft stammenden nadelholzreichen Wälder bestehen v.a. aus Fichte, Tanne und Lärche. Die Baumart Buche kam noch vor 1000 Jahren häufiger vor, konnte jedoch als schweres Holz nicht weit getriftet werden und war zu heiß für die Sudpfannen in Bad Reichenhall, wo das Salz versiedet wurde.
Die Bayerischen Saalforste setzen in Zeiten des Klimawandels nunmehr wieder auf die Einbringung vieler Mischbaumarten in allen Waldbeständen wie z. B. der Buche, da sich die Jahresdurchschnittstemperatur letzten 100 Jahren um gut 2 Grad Celsius erhöht hat und Mischwälder stabiler und widerstandsfähiger als Nadelholzreinbestände sind.
Organisation am Forstbetrieb: 1 Forstbetriebsleiter, 1 Servicestellenleiter, 4 MitarbeiterInnen im Büro, 5 Revierleiter (Förster), 2 Berufsjäger, 15 Waldarbeiter, 2 Forstwirtschaftsmeister