Berge in Flammen

Montag, 21.06.2021

Berge in Flammen

Unzählige Bergfeuer zierten am 19. Juni 2021 das Steinerne Meer in Saalfelden und die Leoganger Steinberge, auf Gipfelgraten und in Senken, auf Hochplateaus und Aussichtsplätzen.

Der Anblick vom Tal aus und die Stimmung am Berg waren einzigartig, auch wenn die traditionellen Sonnwendfeste am Ritzensee und am Asitz durch die Pandemie leider nicht stattfinden konnten. 
 
Jahrhundertealte Traditionen und ein leuchtendes Edelweiß aus 800 Fackeln
In Saalfelden Leogang gelten diese Feuer als besonders schön und aufwändig. Vereinsmitglieder des Alpenvereins, des Bergrettungsdienstes, der Feuerwehr und der Naturfreunde setzen mit den vielen Feuern die Leoganger Steinberge und das Steinerne Meer jährlich in Szene. Vom Tal aus lassen sich dann die leuchtenden Umrisse der Berge und die vielen Feuerbilder besonders gut beobachten. Eines der bekanntesten Feuerbilder ist das Edelweiß in der Schneegrube des Steinernen Meers, zwischen Persailhorn, Mitterhorn und Breithorn. Seit über 50 Jahren zeichnet die Feuerwehr Saalfelden auf über 2.000 Metern das 100 Meter breite und 180 Meter lange Edelweiß mit rund 800 Fackeln in die Schneegrube. Wie groß das Bildnis genau wird, hängt immer von den aktuellen Schneeverhältnissen ab. Um Punkt 22.00 Uhr werden als Startsignal für die Entzündung der Feuer vom Tal aus drei rote Leuchtkugeln abgeschossen. Danach erstrahlen die Berge – einfach Magie pur!

Gemäß einer alten Tradition aus dem 14. Jahrhundert werden in der kürzesten Nacht des Jahres unzählige Feuerstellen in den Leoganger Steinbergen und dem Steinernen Meer entzündet. Dem Pinzgauer Volksglauben nach vertreibt das Sonnwendfeuer böse Dämonen, die Krankheiten, Viehschaden oder Hagelschäden verursachen. Das Feuer war Symbol für die Sonne und sollte auch Wachstum und Fruchtbarkeit auf Wiesen und Feldern bringen.