Sie spiegelten die Grundidee des Konzepts wider: Es sind die einfachen Dinge, die das Leben schön machen.
Gasthof Hubertus, 11 Uhr: JournalistInnen, BloggerInnen, TouristikerInnen, Einheimische, Wanderliebhaber und Interessierte trafen sich, um zu gehen. Oder besser gesagt: zu wandern. Einfach zu wandern. Es war der Beginn des Auftaktevents zur Wanderoffensive – die Region Saalfelden Leogang verfügt über mehr als 400 Kilometer wunderschöner Wanderwege – unter dem Motto „Einfach wandern“: Die Gedanken dahinter: Wandern braucht kein großes Drumherum und keine große Vorbereitung und jeder kann es machen. „Mir gefällt die Einfachheit des Wanderns, es ist ein Gegenentwurf zu unserer komplexen Welt“, sollte Bergwelten-Chefredakteur Klaus Haselböck später in der Diskussionsrunde erklären. Zunächst hieß es aber auch für die Gäste „Einfach wandern“ – ein Abschnitt des wunderbaren Trebesiner Wegs wurde in den nächsten eineinhalb Stunden zurück gelegt. man ging im Wald und über Wiesen und bewunderte alle Facetten des Grüns, die der Frühling zu bieten hat. Der unerwartete Sonnenschein ließ das Panorama um die Leoganger Steinberge noch imposanter wirken. Einen Vorteil des Wanderns erklärt Bergführer Markus Mayrhofer so: „Gehen ist die einzige natürliche Geschwindigkeit und perfekt, um die Natur wirklich wahrnehmen zu können. Alles andere ist zu schnell.“
Der aufkommende Hunger wurde im Anschluss mit regionalen Kasnocken im Hubertus gestillt, ehe Tourismusdirektor Marco Pointner das neue Konzept erklärte. Dieses stellt das Runterkommen und eben die Einfachheit des Wanderns in den Mittelpunkt. Installationen – gefertigt von heimischen Handwerkern – wie Infopoints und runde Sitzbänke sollen einladen zum Innehalten, Waldschaukeln ermöglichen eine neue Perspektive. Zudem setzt man in Zukunft auf Wanderstecken-Sharing. In der folgenden Diskussionsrunde mit Klaus Haselböck, Markus Mayerhofer, Bergfotograf Tom Klocker sowie Mediziner Dr. Arnulf Hartl wurden verschiedenste Vorteile und Sichtweisen zum Thema Wandern diskutiert. „Es ist nachgewiesen, dass Wandern positive Auswirkungen auf respiratorische Erkrankungen, Rückenprobleme und viele andere Zivilisationskrankheiten hat. Wir brauchen Natur – das pocht in unseren Genen“, erklärte etwa Hartl. Der 27-jährige Klocker wiederum erinnerte sich an seine Jugend: „Wenn mich die Eltern als Teenager mitnehmen wollten, fand ich das alles uncool und war daher nicht offen dafür. Erst später habe ich für mich bemerkt, wie schön die Natur ist und wie gut es mir tut, in den Bergen zu sein.“ So unterschiedlich die Zugänge der Diskutanten, so eindeutig der Tenor: Die Renaissance des Wanderns ist durchaus berechtigt. Wandern ist gesund. Wandern macht glücklich. Und es ist so einfach.