Wanderpass Challenge: Einsiedelei
Das ist wohl die Wanderung von meiner Challenge, die ich bereits am öftesten gegangen bin. Bestimmt an die 20-mal gehe ich dort im Jahr rauf. Das ist kein Wunder, denn es ist eine kurze, aber steile Wanderung mit einer genialen Aussicht.
Berühmt berüchtigt
Die Einsiedelei am Palfen ist eine Besonderheit und die Suche nach einem passenden Einsiedler bringt die letzte bewohnte Eremitage Europas alle paar Jahre in die internationalen Medien. Die Einsiedelei wurde im 17. Jahrhundert erbaut und wird seitdem in den Sommermonaten bewohnt - obwohl die Klause weder an das Strom- noch an das Wassernetz angeschlossen ist. Oben gibt es außerdem eine kleine Kapelle, in der das Bildnis des Heiligen Georg verehrt wird. Täglich zieht es viele Wanderer hoch zur Einsiedelei. Entweder um die Stille zu genießen, das Gespräch mit dem Einsiedler zu suchen oder einfach nur um das sensationelle Panorama zu Bestaunen. Dieses erstreckt sich von der Schwalbenwand über den Zellersee, die Hohen Tauern und das Saalfeldener Becken bis hin nach Leogang mit dem Asitz, dem Spielberghorn und den Leoganger Steinbergen. Eine Wanderung zum Sonnenuntergang zahlt sich übrigens besonders aus.
Die Wanderung
Wie so oft, gibt es auch hier verschiedene Wege zum gleichen Ziel. Der kürzeste und steilste Weg geht über das Schloss Lichtenberg. Man braucht vom Parkplatz Einsiedelei ca. 20-30 Minuten für den Aufstieg zur Klause. Der Weg ist gut gepflegt und leicht zu schaffen. Oben kann man dann über einen zweiten Weg wieder absteigen. Dieser führt auch zurück zum Parkplatz. Er ist etwas länger, dafür weniger steil. So ergibt sich ein wunderschöner Rundweg. Man kommt auch über den Fuchssteig von der Wanderung zur Steinalm zur Einsiedelei. Das ist ein alpiner Steig und Trittsicherheit, alpine Erfahrung und Schwindelfreiheit sind absolut erfoderlich. Dazu zählt auch das richtige Schuhwerk! Noch ein Tipp: Besonders wenn der Boden nass ist, sollte man darauf verzichten diesen Weg zu gehen, auch wenn er einen tollen Blick auf die Einsiedelei ermöglicht.
Diese fabelhafte Aussicht
Vor der Klause gibt es eine kleine Terrasse mit vielen Sitzmöglichkeiten. Hier kann man verweilen und das Panorama in sich aufsaugen. Wie schon beschrieben, bietet es alles, was das Herz begehrt: sanfte Grasberge, die stets schneebedeckten Hohen Tauern, die schroffen Kalkriesen, den Blick auf Saalfelden, den Zellersee und nach Leogang.
Last but not least
Seit Juni 2020 wird die Klause von Matthias Gschwandtner aus Bad Ischl bewohnt. Er ist der 34. Eremit der Klause. Und ganz wichtig: Beim ihm bekommt man den Stempel für den Wanderpass! Als das erledigt war, machte ich mich über den zweiten Weg auf zum Abstieg. Mein nächster Besuch der Einsiedelei wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Bilder: Foto Bauer und Kristina Seer