Die 5 schönsten Frühlingswanderungen in Saalfelden Leogang

"Die Natur kommt wieder in ihre Fülle", beschreibt Bergführer Markus Mayrhofer den Zauber des Frühlings in Saalfelden Leogang. Wenn die Tage länger werden, die Sonne auf der Haut kribbelt und die ersten Krokusse sprießen, ist es Zeit, die Wanderschuhe aus dem Keller zu holen. Aber dann, wohin? Markus, der erfahrene und sehr naturverbundene Bergführer aus Leogang, verrät uns die 5 schönsten Frühlingstouren in Saalfelden Leogang für jeden Geschmack.

1. Für Familien: Sonnbergrunde in Leogang

Der Name der Runde lässt schon ahnen: Die Sonne ist hier unser Wegbegleiter und das tut gerade im Frühling so richtig gut - besonders schön ist die Tour in der Morgensonne! Startpunkt der einfachen Wanderung ist das Steinbergstadion in Leogang, von da geht es Richtung Ullachgraben, weiter zum Sonnberg und schließlich zum Badhaus. "Die Natur bietet alles, was Kinder beschäftigt", findet Markus und empfiehlt, bei dieser Wanderung einfach mal Schuhe und Socken auszuziehen und zu spüren, wie es sich barfuß läuft. Ein weiterer Tipp: "Fernglas mitnehmen!" Nein, nicht nur um Tiere zu beobachten, sondern um die Lawinen, die im Laufe des Winters weiter oben vom Birnhorn abgegangen sind, ins Visier zu nehmen. Dabei aber nie über die Lawinenabsperrung klettern! Ein weiteres Highlight für Kinder ist es, den Rückweg mit der Bahn statt zu Fuß zu beschreiten, und zwar von der Haltestelle "Leogang" nahe dem Badhaus zurück zur Haltestelle "Steinberg".

2. Für Konditionsstarke: Wanderung zur Peter-Wiechenthaler-Hütte

Wer hoch hinaus will, ist im Frühling mit einer Tour zur Peter-Wiechenthaler-Hütte im Steinernen Meer bestens beraten. "Durch die südwestliche Hangexposition ist der Weg bereits früh frei von Schnee und gut begehbar", weiß Markus. Was dabei ausrüstungstechnisch zu beachten ist? Gutes, hohes Schuhwerk ist unbedingt notwendig, da durchaus noch Altschneereste am Weg sein können. Es lohnt sich, früh aufzubrechen, die Stimmung in den Morgenstunden ist kaum zu übertreffen. Je nach Wetter und Zeitpunkt kann es gut sein, dass die Hütte schon geöffnet hat. Dann geht nichts über ein schönes Frühstück vor der Hütte mit Sicht auf das Saalfeldner Becken. Wen es im Frühling noch einmal so richtig in den Schnee und noch alpinere Gefilde zieht, kann mit einem Bergführer in Saalfelden Leogang die Leoganger Steinberge und das Steinerne Meer erkunden. Welche Tour es dann genau wird, hängt ganz von den tatsächlichen Gegebenheiten ab - Wetter, Schneeverhältnisse und Kondition spielen hier die Hauptrollen.

3. Für Verliebte: Picknick auf der Sinnlehenalm

Hallo Frühlingsgefühle! Verliebt mit einem köstlichen Picknick vor einer Hütte in der Sonne zu sitzen, was gibt es Schöneres? "Am besten kauft ihr euch im Dorfladen Leogang Pinzgauer Brot, gschmackigen Käse und eine Auswahl der guten Bio-Wurstprodukte, packt diese in den Rucksack und genießt sie nach dem Aufstieg am Bankerl vor der Riedlalm. Mit etwas Glück befindet sich dort auch eine Kiste mit kühlen Getränken - was willst du mehr", so Markus. Die wunderschöne Wanderung startet im Dorf Leogang und führt mit Blick auf die Leoganger Steinberge zur besagten Hütte. Die meisten Almhütten öffnen erst Anfang Sommer, aber es ist schon etwas ganz Besonderes, fernab vom Trubel des Sommers die Frühlingssonne und Ruhe bei einer Hütte zu genießen.

4. Für Blumen- und Naturliebhaber: Trebesinerweg in Saalfelden

So nah und so viel Natur! Nur leicht oberhalb von Saalfelden führt der Trebesinerweg durch dichten Wald, über freie Lichtungen und wunderschöne Aussichtsplätze. Hier blühen schon früh die ersten Krokusse, Schneeglöckchen und Schlüsselblumen. Und wer Glück hat, kann durchaus einen Bunt- oder Schwarzspecht antreffen. Markus bietet die Strecke durch den wunderschönen Wald sehr gerne für seine Lichtholzwanderungen an, bei denen der Botschaft des Waldes auf den Grund gegangen wird. An welchem Platzerl man unbedingt Halt machen muss und wo es die schönste Aussicht gibt, verrät er mir aber nicht. "Da gibt es viele. Augen offen halten und selber entdecken!", meint er mit einem Zwinkern. Nicht zu übersehen sind jedenfalls die originellen Sitz- und Liegemöglichkeiten entlang des Weges - um die Perspektive zu wechseln und auch mal nach oben zu schauen.

5. Für Genießer: Vom Hüttwirt zum Unterberghaus

Was ist eigentlich Genuss? Hier verstehen wir ihn mal kulturell - und ein bisschen kulinarisch. "Statt Genießer könnte man auch Schöngeister sagen", meint Markus. Wer vom Hüttwirt zum Unterberghaus (Knappenstube) spaziert, kommt am Bergbau- und Gotikmuseum vorbei, ein Fixpunkt für jeden, der zumindest ein bisschen an Kultur interessiert ist. Sowohl Hüttwirt als auch Unterberghaus sind bekannt für ihre gute Küche, im Frühling ist es aber ratsam, vorab die Öffnungszeiten zu kontrollieren. Und was den Hüttwirt so besonders macht? "Hütten ist ein Weiler, in dem die Welt noch in Ordnung ist. Und so ist es auch im Hüttwirt, wo der Wirt selber kocht und seine Leidenschaft gekonnt auf die Teller bringt", schwärmt Markus von der einnehmenden Atmosphäre des Gasthauses. Ein kultureller Geheimtipp ist der Besuch der zugehörigen St.-Anna-Kapelle, deren Schlüssel im Hüttwirt erhältlich ist.

Der Bergführer:

Markus Mayrhofer ist staatlich geprüfter Berg- und -Skiführer, Vorsitzender des Alpenvereins Leogang, Leoganger Heimatführer und Produzent von Vollwertholzmöbeln. Seine Berufungen verbindet er, wenn er gemeinsam mit Kunden zu Fuß oder mit Tourenski ihren Lebensbegleiter in Form eines Baumes sucht und mit dem neuen Besitzer dessen persönliches Naturkraft-Bett anfertigt. Frühlingsgefühle bekommt er nach hochalpinen Skitouren, wenn er von den noch winterlichen Bergen hinunter ins frühlingshafte Tal kommt und mit einem Weißbier in der Hand auf der Sonnenterrasse sitzt.

 

Bilder: Michael Geißler, Florian Lechner, friendship.is, Saalfelden Leogang Touristik